Ausgangssituation
In den Familienpflege- und Dorfhilfediensten hat der Anteil der Einsätze in Familien mit besonderen Belastungen deutlich zugenommen. Insbesondere die Unterstützung von Familien in prekären Lebenslagen, die mit einer Vielzahl an sozialen, gesundheitlichen, finanziellen und familiären Problemen zu kämpfen haben und gleichzeitig über wenig Kompetenzen zur Kinderpflege, Haushaltsführung und Alltagsbewältigung verfügen, stellt die Familienpflegerinnen und Dorfhelferinnen vor große fachliche Anforderungen. Die Zahl der jugendhilfefinanzierten Einsätze nimmt zu und immer mehr Dienste nehmen das HaushaltsOrganisationsTraining® in ihre Angebotspalette auf. Auch die Initiativen für mehr frühe Hilfen und besseren Kinderschutz eröffnen für die Familienpflege und Dorfhilfe neue Chancen, stellen sie aber auch vor neue Herausforderungen.
Der Deutsche Caritasverband hat mit dem Haushaltorganisationstraining® (HOT) eine Methode entwickelt, die inzwischen nicht nur im Feld gut eingeführt, sondern auch zu einem anerkannten Markenzeichen der Familienpflege und Dorfhilfe geworden ist. Um mit dem Instrumentarium des Haushaltsorganisationstrainings in Familien professionell arbeiten zu können, ist es wichtig, sich mit den Grundprinzipien und Methoden vertraut zu machen. Gleichzeitig ist es von großer Bedeutung, sich mit der damit verbundenen Veränderung der Rolle der Familienpflegerin auseinander zu setzen und dadurch Sicherheit im eigenen beruflichen Handeln zu gewinnen.
Dieser Kurs ermöglicht Familienpflegerinnen und Dorfhelferinnen die Erweiterung ihrer beruflichen Kompetenzen und schließt mit der Verleihung des Zertifikates zur HOT-Trainerin ab.
Zielsetzung und Lernansatz
Die Teilnehmenden:
- lernen die Methode des HaushaltsOrganisationsTrainings® kennen, setzen sich mit den einzelnen Schritten auseinander und führen diese während der Qualifizierung begleitet durch Supervision durch,
- entwickeln einen ressourcen- und lösungsorientierten Blick auf das System Familie,
- werden für die Möglichkeiten und Grenzen von Veränderungsprozessen sensibilisiert
- gewinnen Sicherheit in der Arbeit mit besonders belasteten Familien.
- setzen sich mit dem veränderten Anforderungsprofil und Selbstverständnis der Familienpflege auseinander.
Arbeitsformen
Einzel-, Gruppen und Plenumsarbeit, theoretische Inputs, strukturierter Erfahrungsaustausch und Übungen, Supervision
Lernorganisation
1. Abschnitt: Einsätze in schwierigen Familiensituationen
- Selbstverständnis von Familienpflege; Rollenklärung; eigene Möglichkeiten und Grenzen
- Diagnose von Familien- und Haushaltssystemen
- Grundlagen der Gesprächsführung
- Erstgespräch und Zielvereinbarung, Kontrakt und Dokumentation bei HOT- und anderen Einsätzen
- Ich in der Veränderung: mein eigenes Veränderungsprojekt bewusst starten
- Bildung der regionalen Supervisionsgruppen
- Familiensysteme begleiten und anleiten
- HOT: lösungs- und ressourcenorientiertes Arbeiten
- Einsätze im Zuständigkeitsbereichs des Jugendamtes – Die Bedeutung von Kinderschutz in HOT-Einsätzen
- Veränderung in Familien aus systemischer und neurobiologischer Perspektive
- Die eigene Person und das eigene Handeln bewusst einsetzen; sich selbst als Modell verstehen
- Beziehungsaufbau / Beziehungsgestaltung; eigenes Kommunikations- und Konfliktverhalten
- Konflikte einordnen und regulieren
- Qualitätsentwicklung und Positionierung der eigenen Arbeit
- Kursreflexion und Abschluss
- Kolloquium mit eingeladenen Gästen
Vor dem eigentlichen Kursbeginn findet ein Einführungstag statt (online über ZOOM). Dieser dient dem Kennenlernen des Kurskonzeptes, der Kursleitung und der anderen Teilnehmenden. Alle Fragen zur Anwendung von HOT können hier geklärt werden.
Der Kurs wird mit einem Kolloquium abgeschlossen. Die vollständige Kursteilnahme wird mit einem Zertifikat der Fortbildungs-Akademie bestätigt.
Termine und Orte
Einführungstag - online: 08. Oktober 2026 von ? Uhr bis ? Uhr
1. Abschnitt: 07. - 11. Dezember 2026 (5 Tage) von 14:30 Uhr bis 12:30 Uhr
2. Abschnitt: 05. - 08. April 2027 (4 Tage) von 14:30 Uhr bis 12:30 Uhr
3. Abschnitt: 13. - 17. September 2027 (5 Tage) von 14:30 Uhr bis 12:30 Uhr
4. Abschnitt: 10. - 14. Januar 2028 (5 Tage) von 14:30 Uhr bis 12:30 Uhr
Alle Kursabschnitte finden im Caritas Tagungszentrum in Freiburg statt.
Die separate Buchung von einzelnen Kursabschnitten ist nicht möglich!
Kosten und Zahlungsmodalitäten
Einführungstag: 180,00 €
1. Abschnitt: 800,00 €
2. Abschnitt: 650,00 €
3. Abschnitt: 800,00 €
4. Abschnitt: 800,00 €
Supervision: 750,00 € (5 Treffen à 150,00 €)
Teilnahmegebühren insgesamt: 3.980,00 €
Zu den Teilnahmegebühren kommen noch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung:
Der Tagessatz im Caritas Tagungszentrum beträgt derzeit 137,00 € (insgesamt 15 Tagessätze)
Die Preise richten sich nach der gültigen Preisliste des Caritas Tagungszentrums, bitte planen Sie eine Preiserhöhung ein.
Für die Supervisionstreffen entstehen den Teilnehmenden ggf. zusätzliche Kosten für Fahrt und Verpflegung.
Die Teilnahmegebühr sowie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden vor Beginn der Veranstaltung (bzw. eines Kursabschnittes) durch die Fortbildungs-Akademie in Rechnung gestellt.
Die ausführlichen Zahlungsbedingungen sind im Fortbildungs-Vertrag geregelt, der zwischen der Fortbildungs-Akademie und dem Teilnehmenden nach den Einführungstagen abgeschlossen wird.
Für Ihre Teilnahme können Sie bei uns verschiedene Fördermöglichkeiten nutzen. Mehr dazu finden Sie auf unserer Homepage www.caritas-akademie.de.
Kooperationspartner
Referat Lebensläufe und Grundsatzfragen des Deutschen Caritasverbandes e.V., Freiburg
Familienwerk Sölden e.V., Sölden
Zielgruppe
Familienpflegerinnen und Dorfhelferinnen mit Berufserfahrung
Max. Teilnehmerzahl
18
Kosten
3.980,00 € zzgl. Kosten für Verpflegung und ggf. Unterkunft
Veranstaltungsnummer
K2026-15